Begabtenförderung

(29.08.09)

Stimmgabel lässt Reiskörner tanzen
Begabtenförderung: Grundschulen kooperieren mit Gymnasium Iburg


Interessiert schauen die Viertklässler den Experimenten der Schüler des Gymnasiums zu. Foto: Jörn Martens

iza Bad Iburg Die Kooperation des Gymnasiums Bad Iburg (GBI) und der Grundschulen im Südkreis im Bereich der Begabtenförderung hat begonnen. Neun Grundschulen senden mehrmals in der Woche ausgewählte Schüler nach Iburg, wo sie zusätzlichen Unterricht in Bereichen der Naturwissenschaften, des Theater und der chinesischen Sprache erhalten.
Andere Schulbezirke haben es schon vorgemacht, nun beginnt auch im Südkreis ein besonderes Kapitel der Begabtenförderung. Nach der Genehmigung durch das Kultusministerium in Hannover kamen erstmals Viertklässler zum Unterricht ins GBI. Dort wurden sie von Oberstufenschülern erwartet, die mit ihnen gemeinsam einen Ausflug in die Welt des physikalischen Experimentierens machten. Wissbegierig verfolgten die Grundschüler, wie mithilfe einer angeschlagenen Stimmgabel Wellen auf einer Wasserfläche erzeugt wurden und auf einem offenen Lautsprecher, der nur mit einer dünnen Kunststofffolie abgedeckt war, Reiskörner zu tanzen begannen.
„Für jedes der Fächer stehen zwei Wochenstunden zur Verfügung, insgesamt haben wir aus Hannover 20 Lehrerstunden für unserer Projekt zugebilligt bekommen“, sagte Wolfgang Tippel, der für die Koordinierung zuständig ist. Sechs Lehrer des GBI nehmen die Schüler in Zukunft unter ihre Fittiche.
Tippel hatte die Leiter der beteiligten Schulen und ihre Stellvertreter am „ersten Schultag“ begrüßt. Zur Premiere waren dieses Mal wegen des kurzen Weges nur Schüler der Grundschule am Hagenberg anwesend. Sie gehören zu jenen, die, wie ihre Schulleiterin Stephanie Baalmann es nannte, „über den Unterricht hinaus neugierig sind und neue Erfahrungen machen wollen“. Im ersten Jahr werden zwei bis drei Kinder aus jeder Schule pro Fachgebiet erwartet. Die Förderung findet außerhalb der normalen Unterrichtszeit statt.
Ihr Kollege Walter Pollmann aus Dissen sah durch das Projekt „eine lineare Entwicklung“ entstehen, die vom Brückenjahr im Kindergarten bis zur Oberstufe reicht und „besonders die übergänge für die Schüler erleichtert“.
GBI-Schulleiter Dr. Hans-Joachim Pöling begrüßte den Beginn des Förderprojekts, das nur eines neben vielen anderen Aktivitäten der Europaschule ist. „Die Unterstützung von Hochbegabten zählt genau wie die Förderung von Lernschwachen zu jenen Aufgaben, denen sich das Gymnasium heute stellt.“



Ausgabe vom 29.08.09