Spiel und Spaß mit Nachdenklichem

(19.10.2015)

Grundschule am Hagenberg zeigt Ergebnisse ihrer Projektwoche

Bad Iburg. Es war auf den ersten Blick nicht auszumachen, wer mehr Spaß und Freude an der Präsentation der Projektwoche der Grundschule am Hagenberg hatte, die Kinder oder deren Eltern.
Zum Abschluss ihrer viertägigen Projektwoche präsentierten die Schüler der Grundschule, was sie in der vergangenen Woche zusammen mit dem Lehrerkollegium und den Eltern vom Förderverein „Schelkis“ erarbeitet hatten.
Alle Klassenräume im Erdgeschoss der Schule waren stets beinahe schon überfüllt, um die einzelnen Ergebnisse wie liebevoll selbst gebastelte Igel und Frösche, kalligrafische Übungen, Geflochtenes, Pinsel und Textilien oder auch Selbstgebackenes und Süßigkeiten wie handgefertigte Schokolade und Pralinen zu zeigen und zu verkaufen. Der Erlös käme voll der Schelkiskasse zugute, erläutert Rektorin Sophie Seestern-Pauly . Ein Schüler habe es mal so auf den Punkt gebracht: „Der Förderverein ist das Sparschwein der Schule.“ Das zeigte sich dann auch deutlich in den Aufführungen in der angrenzenden Turnhalle der Schule. Die Akrobaten, Jongleure und Feuerspringer des „Zirkus Spor tikus“ aus Schülern konnten in ihren Darbietungen auf sämtliche Geräte des Pausenspielschrankes der Schule zurückgreifen, alles Geschenke des Fördervereins, der auch eine Kletterspinne, den Seilgarten und die Bücherei großzügig unterstützt hat, so Andreas Tschöpe, zweiter Vorsitzender des Vereins.
Aber nicht allein Spiel und Spaß standen auf dem Stundenplan. Zur Eröffnung eines vergnüglichen Nachmittags gab es auch Nachdenkliches, und das war eigentlich der Höhepunkt. Die Schüler führten das in vier Tagen unter der Leitung von Beate Lucas-Nülle einstudierte Stück „Die Regenblume“ auf. Die Geschichte handelte von der Abkehr des Egoismus, hin zu Opferbereitschaft.
Der Indianerstamm der Komantschen wird wegen jahrelanger unbedachter Ernte von den Früchten der Erde von einer langen Dürre heimgesucht – eine Strafe der großen Geister. Erst die Opferbereitschaft, das zu verbrennen, was ihnen am liebsten und teuersten war, brachte den sehnsüchtig erwarteten Regen und damit die Rettung des Stammes. Nicht allein der als Medizinmann verkleidete achtjährige Henneke hatte viel Text zu lernen, das galt auch für alle anderen Kinder, die neben ihren Auftritten auch noch Lieder wie „Indianerkinder“ oder „Hundert Tage ohne Regen“ beeindruckend zum Geschehen beisteuerten. Musik als Kinderlieder gab es schließlich auch noch als nicht angekündigte Überraschung in der Aula der Grundschule durch den Besuch von „Herrn Jan“ und in dessen Begleitung Quinton Demme, die den Nachmittag gelungen abrundeten. übrigens: Der Förderverein Schelkis steht als Wortspiel für Schule, Eltern, Kids, wie die Rektorin erläutert. Der Förderverein feierte an diesem Tag gleichzeitig sein 20-jähriges Bestehen. Andreas Tschöpe verdeutlichte in seiner Begrüßung den Zeitrahmen seit dessen Gründung. Vor 20 Jahren habe Christo den Reichstag verhüllt, Borussia Dortmund sei nach über drei Jahrzehnten „mal wieder Deutscher Meister“, und die erste Folge der Harald-Schmidt-Show sei live auf Sendung gegangen. Die Eltern waren am Ende begeistert: Es hätte der Aufforderung von Sestern-Pauly gar nicht bedurft, sich die einzelnen Projekte anzusehen.

 


Ausgabe vom 19.10.15